Taufe

TaufeEKHN

Seht, welch eine Liebe uns der Vater erwiesen hat, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch.

(1. Joh 3,1)

Was bei der Taufe geschieht

Im Sakrament der Taufe verbindet sich Gottes Zusage mit dem Element Wasser. Deshalb wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Jesus Christus selbst hat zu taufen aufgetragen.

In der Taufe sagt Gott uneingeschränkt Ja zum Menschen. Ja, du bist meine Tochter, du bist mein Sohn; du bist Bruder oder Schwester Jesu Christi; ich werde bei dir bleiben bis ans Ende deines Lebens und darüber hinaus. In einer Welt voller Unheil und Gefährdungen drückt die Taufe Gottes befreiendes und rettendes Handeln aus. Sie ist der Beginn eines neuen Lebens, das unter dem Zeichen der Liebe Gottes und seiner Vergebung steht. Den Getauften wird zugesagt: Ihr seid nicht mehr jedem Ungeist ausgeliefert. In euch wirkt Gottes heiliger Geist.

Unsere Kirche tauft aus guten Gründen schon Kleinkinder. Damit bringt sie das bedingungslose Ja Gottes zum Ausdruck. Es geht allem menschlichen Verstehen, Entscheiden und Tun voraus. Gottes Ja gilt ein für allemal. Er zieht es nicht zurück, auch wenn Menschen andere Wege gehen. Deshalb kann und braucht die Taufe nicht wiederholt zu werden, wenn ein Mensch sich neu auf seinen Glauben besinnt.
In der Bibel gehören Glaube und Taufe untrennbar zusammen: "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden" . Die Taufe ist eingebettet in eine lange Glaubensgeschichte. Eltern und Paten und Patinnen bekennen mit der ganzen Gemeinde am Anfang seines Lebensweges für das Kind den christlichen Glauben. Später bei der Konfirmation sollen die als Kleinkinder Getauften selbst ihren Glauben bekennen.

In den ersten christlichen Gemeinden war die Erwachsenentaufe die Regel. Auch heute sind Menschen, die nicht in einer christlichen Familie oder Umgebung aufgewachsen oder als Kinder aus anderen Beweggründen heraus nicht getauft worden sind, zum Glauben und zur Taufe eingeladen. Bei Jugendlichen ist häufig die Konfirmation Anlass zur Taufe. Wer als Erwachsener getauft werden will, soll die Grundlagen des christlichen Glaubens kennen. Wichtig ist der eigene Wunsch. Bei der Taufe bekennt der Täufling seinen Glauben (siehe die Tauffragen).
Wenn Erwachsene zum Glauben kommen und sich taufen lassen, wird deutlich: Die Taufe stellt eine Wende im Leben dar, die als Einschnitt, manchmal auch als Bruch mit der Vergangenheit erfahren wird. Das Leben wird verbunden mit dem Geschick Jesu Christi. Dadurch erhält es ein neues Vorzeichen. Jesu guter Geist soll es bestimmen.

Einige weitere Hinweise

Bei der Taufe eines Kindes ist die Entscheidung der Eltern ausschlaggebend. Für die Taufe Jugendlicher oder Erwachsener ist der eigene Entschluss maßgeblich. Wie sie in die Grundlagen des christlichen Glaubens eingeführt werden, ist unterschiedlich: im Gespräch, in Seminaren, im Schul-, Konfirmanden- oder in einem eigenen Taufunterricht.

Im Taufgespräch ist auch die Frage nach den Paten zu klären. Die Paten müssen einer Kirche der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen, Mitglieder sind z.B. die Römisch-Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Methodisten, u.a.) angehören. Evangelische Christen können ab dem Zeitpunkt ihrer Konfirmation ein Patenamt übernehmen.
Eltern, die keiner christlichen Kirche angehören, können den Wunsch haben, ihr Kind taufen zu lassen. In diesem Fall haben die Paten eine besonders wichtige Rolle.
An Unterlagen brauchen wir für die Taufe eine Bescheinigung des Standesamtes und einen Patenschein der jeweiligen Patinnen und Paten (stellt das Wohnortspfarramt aus).

Die Taufe begründet rechtsgültig die Mitgliedschaft in der Evangelischen Kirche. Wer aus einer christlichen Kirche ausgetreten ist, wird bei einem erneuten Kircheneintritt nicht mehr getauft. Die Taufe behält ihre Gültigkeit während des ganzen Lebens.

In vielen Fällen gehören die Eltern verschiedenen Kirchen an. Die Taufe verbindet das Kind mit derjenigen Kirche und Konfession, in der es getauft wird. Die verschiedenen christlichen Kirchen erkennen aber die Taufe gegenseitig an. Welcher Kirche die Kinder einer Familie zukünftig angehören sollen, entscheiden allein die Eltern. Das Taufgespräch kann zur Lösung dieser Frage helfen.

Etwa ein bis zwei Wochen vor dem Taufgottesdienst findet ein Vorbereitungstreffen mit dem Pfarrer der Kirchengemeinde statt. Neben allen Fragen steht die Vorbereitung des Taufteils dabei im Mittelpunkt. Gestaltungsmöglichkeiten sind:
Die Lesungen
Sie können gerne die Lesungen vortragen.
Der Taufspruch
Eltern und Paten können ein biblisches Wort als Taufspruch für den Lebensweg des Täuflings auswählen.
Die Taufkerze
In der evangelischen Kirche wird der alte Brauch der Taufkerze wieder aufgegriffen. Das Licht der Taufkerze verweist auf Jesu Worte: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Die Kerze kann im Taufgottesdienst und am Tauftag zur Erinnerung angezündet werden. Es ist eine schöne Möglichkeit, die Taufkerze mit Taufsymbolen, Namen und Taufdatum zu gestalten. Wir schenken Ihnen gerne eine Taufkerze von der Gemeinde aus, Sie können aber auch selbst eine Taufkerze gestalten und mitbringen.
Die Fürbitten
Familienangehörige, Paten und Gemeindeglieder können Gebete sprechen und selbst Fürbitten formulieren.

Wichtiges aus dem Taufgottesdienst

In der Taufe wird nicht nur Gottes Ja zu einem jeden Täufling deutlich, sondern auch die Aufnahme des Täuflings in die christliche Gemeinde. Aus diesem Grund finden die Taufen in der Johanneskirchengemeinde Sonntags im Hauptgottesdienst um 10:00 Uhr statt. Die Sonntag für solche Taufgottesdienste sind nicht festgelegt, allerdings findet nur einmal im Monat ein Taufgottesdienst statt. Sprechen Sie deswegen möglichst frühzeitig den Termin für die Taufe mit uns ab.
Die Taufhandlung selbst findet vor der Predigt statt. Hier ein kleiner Überblick über die Liturgie:

Lied zur Einstimmung
Taufansprache
Lied, welches von den Taufeltern / Täuflingen bestimmt werden kann
Verlesung des Taufevangelium

Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28,18-20)
Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich. Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter. (Mt 19,13-15)

Glaubensbekenntnis
Danach versammelt sich die Taufgesellschaft mit dem Täufling um den Taufstein
Tauffrage
Pfarrer: So frage ich sie, liebes Ehepaar N.N.: Ihr Kind ist ihnen als Gottes Gabe anvertraut. Es soll durch die Tauf zu Gott gehören. Wollen Sie das Ihre dazu tun, dass in ihrem Kind der Glaube an Jesus Christus wachsen kann, und sind Sie bereit, Ihr Kind in der Verantwortung vor Gott zu erziehen, so antworten Sie: Ja, mit Gottes Hilfe.
Eltern: Ja, mit Gottes Hilfe.
Pfarrer: Liebe Patinnen und Paten: Wollen Sie als Glied der christlichen Gemeinde den Eltern bei der Erfüllung ihrer Aufgaben helfen und für dieses Kind als Pate Verantwortung vor Gott übernehmen, so antworten Sie: Ja, mit Gottes Hilfe.
Paten: Ja, mit Gottes Hilfe.
Taufhandlung
Pfarrer: Wie soll das Kind heißen?
Eltern: N.N.
Pfarrer: N.N., ich taufe Dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Jesus Christus spricht: N.N., fürchte Dich nicht. Siehe ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Du bist mein.
Verlesung des Taufspruchs und Übergabe der Taufkerze
Segen für Eltern und Paten
Lied: Ich kann hier nicht verloren gehen

Mögliche Taufsprüche

Text Bibelstelle
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen- du bist mein!“ Jes 43, 1
„Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende!“ Mt 28,20
„Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Ps 32,8
„Ich will Gottes Wort rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten. Was können Menschen mir tun?“ Ps 56,5
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Jes 41,10
auch nur 10a möglich
„Denn es wollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen;“ Jes. 54,10a
„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ Ps 8,5
„Deine Augen stehen offen über allen wegen der Menschenkinder;“ Jer 32,19b
„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Ps 103,2
„Die Gnade des Herrn eher währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, dass sie danach tun.“ Ps 103,17f
„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“ Spr 16,9
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Micha 6,8
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Mt 6,33
„Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.“ Lk 10, 14b
„Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Mk 10, 15
„Und Jesus legte ihnen die Hände auf und segnete sie.“ Mk 10, 16
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Joh 8, 12
„Der feste Grund Gottes besteht und hat dies Siegel: Der Herr kennt die Seinen;“ 2. Tim 2,19
„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen- und wir sind es auch!“ l. Joh 3, 1a
„Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.“ 1. Joh 4,9
„Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.“ l. Joh 4,19
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht;“ Joh 15,5a
„Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.“ L Joh. 4,12
„Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.“ Ps 121,2
„Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“ Ps 121,9
„Der Herr denkt an uns und segnet uns.“ Ps 115,12
„Dein Wort ist meines Fußes Leute und ein Licht auf meinem Wege.“ Ps 119,105
„Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich.“ Spr 8,17
„Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“ Mt 5,5
„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Mt 5,7
„Selig sind die Friedfertigen, denn sie sollen Gottes Kinder heißen.“ Mt 5,9
„Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich. Joh 10, 14
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Joh 14,6
„Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Röm 8,38+39
„Nehmet einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Röm 15,7
„Ich will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“ 2. Kor 6,18
„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ Phil 4,4
„Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ 2. Thess 3,3
„Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh 4,16b
„Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!“ Ps 36,8
„Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen.“ Ps 37,5
„Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit so weit die Wolken gehen.“ Ps 36,6
„Sei mir ein starker Hort, zu dem ich fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.“ Ps 71,3
„Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit;“ Ps 86,11a
„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ Ps 139,5
„Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Spr 3,5
„Der Segen des Herrn allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu.“ Spr 10,22
„Lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.“ Hebr 13,5
„Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.“ Ps 119,114
„Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über denen, die ihn fürchten.“ Ps 103, 13

Die Tauferinnerung feiern

Die Tauferinnerung kann ganz persönlich oder gemeinsam begangen werden, in der Familie oder im Gottesdienst der Gemeinde, auch im Rahmen eines Taufgottesdienstes. Der eigene Tauftag kann zur Tauferinnerung ebenso anregen wie die Taufe der eigenen Kinder oder ein Ostergottesdienst.

Anzünden der Taufkerze
(Name), heute vor ..... Jahren bist du getauft worden. Gott hat versprochen, dass er bei dir sein will; dein ganzes Leben, wenn es schön ist und wenn es schwer ist.
Du bist Gottes Kind. Der allmächtige Gott hat dich lieb. Gott will dir verzeihen, wenn du etwas falsch machst, und dir wieder auf den rechten Weg helfen. Du gehörst zur großen Familie Gottes, der Kirche.
Das alles hat Gott dir und uns in der heiligen Taufe geschenkt. Dafür wollen wir ihm danken und ihn loben.

Tauflied, Lesung
Gebet und Vaterunser

Lieber himmlischer Vater, Du hast unsere/unseren (Name) und uns in der heiligen Taufe beim Namen gerufen und als Deine Kinder angenommen. Dafür danken wir Dir und bitten Dich: Laß uns immer auf Dich vertrauen und unseren Lebensweg froh weitergehen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, der uns das Leben gebracht hat.
Vater unser im Himmel ...

Der Segenswunsch
Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige; der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Ein Großteil der Texte dieser Seite stammt aus dem Evangelischen Gesangbuch. Ausgabe für Bayern und Thüringen